Bruno Deissinger ist kurz nach Vollendung seines 80. Lebensjahres nach längerer Krankheit am 8. Juli 2016 verstorben.
Sein Talent und die Berufung ehrenamtlich tätig zu werden, stellte sich bereits in jungen Jahren heraus. Nachdem ihm zuvor bereits verschiedene Aufgaben übertragen wurden, übernahm er mit 25 Jahren die Abteilungsleitung.
Bis 2008, damit 47 Jahre lang, füllte er dieses Amt mit Herzblut und unglaublichem Engagement ununterbrochen aus.
Auf seinem Weg konnte er zahlreiche sportliche Höhepunkte erreichen. So waren es zunächst die Damen, die in den 70er Jahren bereits in der Oberliga aufschlugen. Gekrönt wurde seine Karriere dann mit dem Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die 2. Bundesliga am Ende seiner beispiellosen Ära. Bruno Deissinger hat dadurch Steinheim weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht.
Für sein außerordentliches sportliches und bürgerschaftliches Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet.
Neben der Ehrenmitgliedschaft bei der TSG Steinheim, wurde er vom Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern mit der Ehrenmedaille sowie vom Württembergischen Sportbund und Land Baden-Württemberg für seine Verdienste gewürdigt.
Er hat dieses Amt in einer Art und Weise geführt und gelebt, dass es seinesgleichen sucht.
Denn nicht nur der sportliche Ehrgeiz sondern auch sein gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein hat ihn angetrieben.
Sein persönliches Motto lautete „Wir müssen die Jugend von der Straße holen“. Das hat er in vorbildlicher Weise umgesetzt und vielen eine sportliche Heimat geboten.
Das in Tischtenniskreisen inzwischen fest etablierte Tischtennisturnier zum Jahresanfang, den Trollinger Cup, hat er vor 21 Jahren mit auf den Weg gebracht. Seither kommen jedes Jahr ca. 160 Spielerinnen und Spieler immer wieder gerne nach Steinheim, wo diese besondere Turnieratmosphäre herrscht, die Bruno Deissinger mitgestaltet hat. Denn hier findet nicht nur der sportliche Wettkampf statt, es wird ebenso gefeiert, Freundschaften gepflegt. Das war ihm immer wichtig.
Daher lagen ihm Jugendzeltlager und Ausflüge ebenso am Herzen wie die Meisterehren seiner Mannschaften.
Aber er hatte auch manchen Widerstand zu bewältigen, jedoch stets die Fortentwicklung seines Tischtennissports und seiner Abteilung vor Augen, ließ er sich in seiner unnachahmlichen Art nicht beirren.
Er wurde auch nicht müde, auf Missstände hinzuweisen.
Als Funktionär alter Schule und Vereinsmensch verbrachte er unter großem persönlichen und familiären Einsatz unzählig viel Zeit in der Sporthalle.
Die Steinheimer Tischtennisabteilung verliert ihren Ehrenvorsitzenden und die Stadt Steinheim einen verdienten und engagierten Bürger.
Harald Enderle